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Aus Trümmern des Krieges Werte ausgegraben

Würzburg (POW) Ein weiser Entschluss und ein Schritt zur rechten Zeit: So hat Herbert Nossol, Diözesanvorsitzender des Katholischen Senioren-Forums Würzburg, Bischof Josef Stangls Entscheidung bezeichnet, Pfarrer Dr. Anton Fritsch 1963 mit der Altenarbeit im Bistum Würzburg zu beauftragen. Bei einem Festakt trafen sich rund 80 ehemalige und aktive Seniorenarbeiter aus der ganzen Diözese Würzburg am Mittwoch, 29. Januar im Sankt Burkardushaus. Der häufig als Stammvater bezeichnete Mitgründer Alfred Salomon stellte als Zeitzeuge die Anfänge und Schwierigkeiten dar, auf die er und der erste Diözesan-Altenseelsorger Fritsch gestoßen seien.
Ehrenvorsitzender Albert Hartmann berichtete aus der Geschichte des Katholischen Altenwerks, wie das Senioren-Forum bis 2001 hieß. „Das Altenwerk war von Anfang an eine Arbeitsgemeinschaft, der alle Erwachsenenverbände beitreten konnten, die auch Altenarbeit leisten.“
 
Beim vorausgegangenen Gottesdienst wies Domkapitular und Seelsorgereferent Hans Herderich darauf hin, dass Glaube mitteilbar sein müsse, um lebendig zu sein. Auf drei Dinge komme es beim Glauben an: Von großer Bedeutung sei zunächst das Hören auf den Anderen. Im Alltag Zeugnis von seinem Glauben zu geben und über Glauben zu reden, sei ebenfalls unerlässlich. Für einen starken Glauben ist es nach Meinung Herderichs wichtig, „gemeinsam und in Solidarität die Lasten des Lebens zu tragen.“ Dem Katholischen Senioren-Forum bescheinigte Herderich, zugleich Beauftragter für Altenseelsorge der Konferenz der Bayerischen Seelsorgeamtsleiter, diesen Dienst der Glaubensweitergabe beispielhaft übernommen zu haben.
 
Diözesan-Altenseelsorger Pfarrer Walter Holzheimer dankte Herderich für sein „immer offenes Ohr und offenes Herz“ für Senioren. Als „Mann der ersten Stunde“ drückte der inzwischen fast 90 Jahre alte Alfred Salomon seine Freude darüber aus, „was alles aus dem Altenwerk geworden ist“. Als er und Fritsch mit der Altenarbeit begonnen hätten, sei für sie vieles neu gewesen. „Wir waren doch selbst erst 50 und sollten mit alten Menschen umgehen.“ Beide waren zuvor für die Vertriebenenseelsorge zuständig. Zunächst hätten sie nach der Zielgruppe suchen müssen. Im Nachgang der Kriegswirren seien Trösten, Ermuntern und Helfen erste Aufgaben gewesen. „Wir sollten aus Trümmern Werte ausgraben.“
 
Vor allem hätten sie Menschen angesprochen, die „wenig Zeit für das Ich“ gefunden hätten. Im Konzept von 1963 wurden die Eckpfeiler der Altenarbeit schriftlich festgehalten: Religiöse Vertiefung, Bereitschaft zum Nachholen und eine Aufarbeitung des Informationsdefizits durch umfassende Beratung seien darin genannt. Durch die Unterschrift Bischof Josef Stangls wurde der Startpunkt markiert. Im Würzburger Diözesanblatt vom 15. Januar 1963 ist nachzulesen: „In der Diözese wird das ‚Altenwerk’ errichtet, dessen Leitung H. H. Dr. Anton Fritsch, Würzburg, übernimmt. Das Diözesan-Altenwerk umfasst a) Altenfürsorge, b) Altenbewegung und c) Altenseelsorge.“ Salomon dankte in seiner Ansprache all seinen Nachfolgern, dass sie „das Licht aufgenommen und bis zum heutigen Tag weiter getragen haben.“
 
Die Aktionen und Aktivitäten des Senioren-Forums in den vergangenen vierzig Jahren führte Albert Hartmann aus. Angefangen habe es mit so genannten Senioren-Nachmittagen, später seien Erholungsfahrten hinzugekommen. Auf Initiative der Bildungsreferentin Anni Klein, die ab 1971 für das Altenwerk arbeitete, seien in den Pfarreien Seniorengruppen gegründet worden. Ehrenamtliche aus diesen Reihen hätten die Leitung übernommen. „Unverdrossen waren die ‚Stammeltern’ des Altenwerks unterwegs, den Boden für eine kontinuierliche Altenarbeit in Form kontinuierlicher Begegnungen zu bereiten“, sagte der Ehrenvorsitzende.
 
1977 wurde die erste Diözesanversammlung einberufen. Regelmäßige Mitarbeitertreffen wurden initiiert, Fortbildungen organisiert, Arbeitshilfen formuliert. Anfang der 80er Jahre kamen zu den Urlaubsfahrten Studienreisen hinzu. Als der Wunsch nach sportlichen Veranstaltungen aufkam, wurden Verantwortliche für Senioren-Gymnastik und -Tanz benannt. 1992 wurden Regionalstellen in Aschaffenburg und Schweinfurt gegründet. Die Diözesanversammlung 2001 beschloss schließlich, das Altenwerk in Katholisches Senioren-Forum Diözese Würzburg umzubenennen.
 
(0603/0160; Telefax voraus)