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Ein guter Tag für den Marienverein

Bischof Dr. Friedhelm Hofmann segnet Neubau des Caritas-Marienheims in Würzburg – 63 Wohnplätze für alte und pflegebedürftige Menschen – Maria-Stern-Schwestern verabschiedet – Tag der Offenen Tür am 2. Oktober von 14 bis 18 Uhr

Würzburg (POW) Bischof Dr. Friedhelm Hofmann hat am Freitagmittag, 30. September, das neue Caritas-Marienheim in der Franz-Ludwig-Straße in Würzburg eingeweiht. Der Neubau des Alters- und Pflegeheims des Marienvereins bietet 63 Wohnplätze vor allem für pflegebedürftige alte Menschen. Die Kosten belaufen sich auf über 6,2 Millionen Euro. Gleichzeitig verabschiedeten Bischof Hofmann und Domkapitular Dietrich Seidel die letzten beiden Franziskanerinnen von Maria Stern im Marienheim. Der sozial-karitativ tätige Orden hatte 126 Jahre im Marienheim gewirkt. Beim Tag der Offenen Tür am Sonntag, 2. Oktober, kann der Neubau von 14 bis 18 Uhr besichtigt werden.

Beim Festgottesdienst in der Hauskapelle und im Eingangsbereich des Heims betonte Bischof Hofmann, das Alter habe seinen Sinn, auch wenn man nicht mehr aktiv sein könne. Das Wichtigste, was ältere Menschen hätten, sei Zeit. Der Bischof ermutigte die Heimbewohner, diese Zeit gut zu nutzen und vor allem zu beten. „Wir brauchen das Gebet der alten Menschen, damit Segen über die Welt kommt.“

Beim anschließenden Festakt begrüßte Prälat Karl Rost, Vorsitzender des Marienvereins, die zahlreichen Gäste aus Kirche, Politik und Wirtschaft. Der 30. September 2005 sei ein guter Tag für den Marienverein, da nun die Bauzeit beendet und das neue Marienheim eingeweiht sei. Architekt Rudolf Spaht würdigte das Alters- und Pflegeheim. Im Marienheim werde mehr als nur eine altersgerechte und an den Menschen orientierte Pflege geleistet. Heimleiter Hans Heidenfelder betonte, wo Caritas drauf stehe, müsse auch Caritas drin sein. Ältere Menschen setzten besondere Erwartungen in die Caritas. „Wir wollen den Menschen helfen und nicht gleich immer nach Geld fragen“, unterstrich der Heimleiter.

Den symbolischen Schlüssel des Neubaus überreichte Architekt Spaht an Prälat Rost vom Marienverein. Dieser gab ihn weiter an den Aufsichtsratsvorsitzenden der Caritas-Einrichtungen gGmbH, Horst Steinkamp, der ihn schließlich dem Heimleiter reichte. Grußworte übermittelten Leitender Regierungsdirektor Hans-Georg Rüth von der Regierung von Unterfranken, Bürgermeister Dr. Adolf Bauer sowie der Heimbeirat.

Voller Wehmut verabschiedete die Feiergemeinde die letzten beiden Maria-Stern-Schwestern im Marienheim. Schwester Agnes Löfflad war 39 Jahre Leiterin des Kindergartens und leistete weitere vier Jahre Caritasdienste im Altersheim. Schwester Pulcheria Lenz wirkte fünf Jahre als Erzieherin und leitete 25 Jahre die Altenpflege im Marienheim. Bischof Hofmann und Domkapitular Seidel, Vorsitzender des Caritasverbands für die Diözese Würzburg, dankten den Schwestern für ihren Einsatz an Kindern, Jugendlichen und alten Menschen. Gleichzeitig würdigten sie das Engagement der Maria-Stern-Schwestern in den vergangenen 126 Jahren in Würzburg. Lob gab es auch für Prälat Oskar Hörning, der den Marienverein 35 Jahre lang geführt hatte und heute im Marienheim seinen Lebensabend verbringt.

Die neue Einrichtung Caritas-Marienheim bietet auf drei Stockwerken 63 vollstationäre Pflegeplätze, davon 51 Einzelzimmer und sechs Doppelzimmer. Auf jeder Etage gibt es zwei Wohngruppen mit eigenen Gemeinschaftsräumen und einer Therapieküche. Freisitze in den Obergeschossen bieten einen Blick in den großzügigen Garten und die Umgebung. Im Erdgeschoss des Hauses sind die Hauskapelle, ein Aussegnungszimmer sowie Speise- und Begegnungsräume untergebracht. Besonders ausgestattet ist das Haus für Hörgeschädigte. Ein behindertengerechter Baum- und Blumengarten soll zum Treffpunkt der Generationen werden, denn nahe dem Altersheim liegen die Maria-Stern-Schule sowie der Kindergarten des Marienvereins. Die Diözese Würzburg fördert den Neubau mit 2,59 Millionen Euro, der Freistaat Bayern mit 782.340 Euro und das Deutsche Hilfswerk mit 500.000 Euro. Die Stadt Würzburg hat insgesamt 782.340 Euro zugesagt. 1,6 Millionen Euro muss der Marienverein selbst aufbringen. Leiter des Marienheims ist Hans Heidenfelder, seine Vertreterin Ines Klingenmaier. Die Pflegedienstleitung für das Marienheim liegt in Händen von Doris Körner.

Am Anfang des Marienheims stand eine Initiative von gläubigen Christen: Um jungen arbeitslosen, kranken und älteren Dienstboten ein Quartier zu bieten, wurde am 12. Mai 1876 die „Marienanstalt zu Würzburg“, der Marienverein gegründet. 1879 übernahmen die Franziskanerinnen von Maria Stern aus Augsburg die Leitung des 1878 errichteten Marienheims in der Franz-Ludwig-Straße. 1885 wurden ein Kindergarten und eine Nähschule eröffnet. Bei der Bombardierung Würzburgs wurde der gesamte Komplex in Schutt und Asche gelegt, jedoch mit einfachen Mitteln und viel Eigenleistung wieder aufgebaut. 1951 wurde ein Mädchenwohnheim eingerichtet, 1952 kam ein Altenwohnheim dazu. 1977 wurde die neue Sprachheilschule „Maria-Stern-Schule“ in Betrieb genommen. In jüngster Zeit wurde das alte Marienheim vor allem als Altersheim sowie für Kindergarten- und Sprachfördergruppen genutzt. Eine Anpassung an geltende Vorschriften machte eine Sanierung nötig. Der Marienverein entschied sich für Abriss und Neubau. 2003 wurde der Altbau abgerissen. 2004 und 2005 entstand der Neubau.

bs (POW)

(4005/1249; E-Mail voraus)

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