Würzburg (POW) Eine deutliche Steigerung der Wahlbeteiligung gegenüber 1998 hat die Pfarrgemeinderatswahl am Sonntag, 17. März, im Bistum Würzburg verzeichnet. Am Montag, 18. März, lag nach Auszählung von 595 Pfarreien und Filialen von 761 die Quote bei 36,4 Prozent gegenüber 30,5 Prozent beim Wahlgang von 1998. In den neuen Pfarrgemeinderäten werden deutlich mehr Frauen als Männer vertreten sein.
Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand freute sich in einer ersten Reaktion über die gestiegene Wahlbeteiligung und darüber, dass so viele Frauen gewählt worden seien. Den deutlichen Trend hin zur Allgemeinen Briefwahl begrüßte er. Sein Dank galt allen Frauen und Männern, die sich der Wahl gestellt hätten. Diejenigen, die nicht den Sprung in den Pfarrgemeinderat geschafft hätten, sollten sich nicht entmutigen lassen und sich auf andere Weise für die Pfarrgemeinde einsetzen. Diözesanratsvorsitzender Norbert Baumann (Schweinfurt) wertete die Zahlen positiv: „Die Menschen im Bistum erkennen die Verantwortung für die Pfarrei und nehmen sie wahr.“ Die wiederum gestiegene Wahlbeteiligung sei ein Zeichen dafür, dass das von 16 auf 14 Jahre herabgesetzte Mindestalter für das aktive Wahlrecht sich bewährt habe. „Wenn die Zahlen gestiegen sind, dann kann auch diese Gruppe nicht ausgefallen sein.“
Baumann zeigte sich vorsichtig optimistisch, dass das Bistum Würzburg einmal mehr die bayerische Spitzenposition in Sachen Wahlbeteiligung gehalten haben könnte. Genaueres werde aber erst nach Auszählung aller Pfarreien feststehen. Die Möglichkeit zur Stimmabgabe war in weiten Teilen der Diözese diesmal bequemer denn je: Die Allgemeine Briefwahl fand bistumsweit in fast zwei Dritteln aller Pfarreien Einsatz. Im Dekanat Aschaffenburg-West griff nur ein Viertel aller Pfarreien auf diesen Wahlmodus zurück. Spitzenreiter in Sachen Allgemeiner Briefwahl ist das Dekanat Obernburg, wo 86 Prozent aller Pfarreien per Brief abstimmen ließen.
Die Spitzenposition bei der Wahlbeteiligung bilden Kleinrheinfeld und Falkenstein im Landkreis Schweinfurt, mit 97,9 beziehungsweise 95,7 Prozent. Schlusslichter dürften Aschaffenburg-Sankt Agatha und Langenprozelten mit 7,6 beziehungsweise 8 Prozent sein.
In den neu gewählten Laiengremien haben die Frauen eindeutig die Nase vorne. Besonders im Dekanat Haßfurt: Dort stellen die Frauen zwei Drittel (66 Prozent) aller Mitglieder in den Pfarrgemeinderäten. Nur im Dekanat Würzburg-Stadt sind die Männer mit einem Anteil von 48,9 Prozent noch beinahe in gleicher Anzahl vertreten wie ihre Kolleginnen. In einigen Gemeinden wie beispielsweise Breitenbrunn, Dampfach, Gemeinfeld, Kaltensondheim, Kleinmünster, Lauter, Neuhütten oder Obersfeld bilden ausschließlich Frauen den Pfarrgemeinderat. In den Gemeinden Buch (Dekanat Ochsenfurt), Wolfsmünster und Mechenried mit Holzhausen/Uchenhofen sind dagegen ausschließlich Männer vertreten.
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