Würzburg (POW) Der Schlusspunkt der Erneuerung des Kilianshauses rückt näher: Am Montag, 30. Juni, wird Bischof Dr. Paul-Werner Scheele das „Haus der Seelsorge“ – wie das gesamte Gebäude zwischen Dom und Neumünster offiziell heißen wird – segnen. „Das ganze Bauwerk soll dann präsentiert werden“, unterstreicht Hausherr Domkapitular Hans Herderich, Leiter der Hauptabteilung Seelsorge. Bereits am Donnerstag, 6. März, segnet Bischof Scheele das „Museum am Dom“ als integrierten Teil des „Hauses der Seelsorge“.
Rund 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Seelsorgereferats ziehen Anfang Juni von ihrem Zwischendomizil im Kilianeum wieder zurück ins Kilianshaus am Kürschnerhof. Die Bandbreite der Seelsorge in der Diözese Würzburg wird dann in 60 Büroräumen im zweiten und dritten Stockwerk des „Hauses der Seelsorge“ sichtbar werden: Frauen-, Männer-, Ehe-, Familien-, Betriebs-, Vertriebenen-, Aussiedler- und Altenseelsorge, die Diözesanstelle für Mission, Entwicklung und Frieden, der Umweltbeauftragte, der Hospizreferent, die Referate für Gemeindekatechese und für fremdsprachige Missionen, die Abteilung Sonderseelsorge und Gemeindeentwicklung sowie das Diözesanpilgerbüro und die Geschäftsstelle des Diözesanrats. Hinzu kommen die Büros der verschiedenen Verbände: der Ackermann-Gemeinde, des Familienbunds der Katholiken (FDK) und der Katholischen Elternschaft Deutschlands (KED), des Katholischen Seniorenforums, des Katholischen Deutschen Frauenbunds (KDFB) und der Katholischen Arbeitnehmerbewegung (KAB).
Nicht mehr zurück in sein angestammtes Domizil zieht das Kolpingwerk. Nach Angaben von Domkapitular Herderich ist der Verband künftig im neuen Kolpinghaus zu finden. In Kilianeum – Haus der Jugend bleiben die gesamte Jugendseelsorge mit allen Jugendverbänden sowie die Katholische Landvolkbewegung (KLB). Ebenfalls nicht mehr im Kilianshaus ist die Liborius-Wagner-Bücherei, die sich am Schmalzmarkt präsentiert.
Herderich selbst freut sich auf die Rückkehr ins „Haus der Seelsorge“. Viele Menschen, die vor Jahren ins Seelsorgereferat im alten Kilianshaus gekommen seien, hätten den Weg ins Kilianeum in der Ottostraße nicht gefunden. „Künftig sind wir wieder in der Mitte der Stadt und der Diözese zwischen Dom und Neumünster zu finden“, sagt der Hausherr nicht ohne Stolz. Für die knapp 880 Pfarreien, Kuratien und Filialen der Diözese und tausende Haupt- und Ehrenamtliche will man am Kürschnerhof Anlaufstelle und Dienstleister sein und sie bei ihren Aufgaben in der Seelsorge vor Ort unterstützen. „Wir stehen im Dienst derer, die sich in der Kirche engagieren!“ Aber auch Vertreter der Weltkirche werden sich in dem „Haus der Seelsorge“ die Klinke in die Hand geben. „Für die vielen Missionare aus der Diözese sind wir ebenso erste Anlaufstelle wie für die zahlreichen Bischöfe aus den ärmeren Ländern, die bei uns anklopfen und um Hilfe bitten“, sagt Herderich.
Im „Haus der Seelsorge“ dürften künftig aber auch viele Rat Suchende anzutreffen sein. Zwischen Neumünster und der Buchhandlung am Dom wird ab 30. Juni ein Informationsbüro des katholischen und evangelischen Dekanats Würzburg Platz finden. Nach Angaben Herderichs sollen dort über 30 Ehrenamtliche zusammen mit einem Hauptamtlichen von Montag bis Samstag erste Informationen über Kirche und kirchliche Angebote geben. Eine Weitervermittlung an Gesprächsladen und Beratungsstellen gehört ebenso dazu wie die Information über Klöster und Gotteshäuser der Stadt. Eine detaillierte Konzeption wird derzeit unter Leitung von Margit Rotter vom Diözesanbüro Würzburg und von Pfarrerin Sabine Ost vom evangelischen Dekanat erarbeitet.
1975 errichtete die Diözese im Kilianshaus ein Seelsorgezentrum für das gesamte Bistum. Bis zum Beginn der Entkernung und Erneuerung des Gebäudes in den Jahren 2000/2001 waren alle Dienststellen der Hauptabteilung Seelsorge am Kürschnerhof untergebracht. Gut zwei Jahre später steht nun die Rückkehr ins Zentrum der Stadt an. Hausherr Domkapitular Herderich ist überzeugt: „Wir setzen mit der Einweihung des Hauses der Seelsorge ein Zeichen: Das Kerngeschäft der Kirche, die Seelsorge hat wieder Platz im Herzen der Diözese gefunden.“
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